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Newsletter vom 31. 05. 2017
Aktueller Report zur RuhestandsplanungSteigende Angst vor Altersarmut führt nicht zu höherer Eigeninitiative
Die Basis jeder BewerbungGravierende Fehler im Lebenslauf
Fehlende TransparenzVerbraucherzentrale Bundesverband übt Kritik an Online-Vergleichsportalen
Aktueller Report zur RuhestandsplanungSteigende Angst vor Altersarmut führt nicht zu höherer Eigeninitiative
Der aktuelle AXA Deutschland-Report 2017 zu Ruhestandsplanung und -management konstatiert große Unzufriedenheit der Ruheständler mit der Höhe ihrer Rente, wachsende Angst im Zusammenhang mit dem Thema Altersvorsorge – und viele Vorwände für fehlende eigene Investitionen.
Das wichtigste Ziel staatlicher Politik in Deutschland ist für drei Viertel aller Ruheständler und zwei Drittel aller Erwerbstätigen erhöhte Rentenbezüge – deutlich vor anderen Zielen wie etwa vermehrten Bildungsangeboten oder einer verbesserten Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig möchte die Mehrheit der Erwerbstätigen und Ruheständler aber nicht, dass der Staat neue Schulden für die Finanzierung höherer Renten aufnimmt. Das sind Ergebnisse des aktuellen AXA Deutschland-Reports zu Ruhestandsplanung und -management, der seit 2015 jährlich repräsentativ in allen 16 Bundesländern die Einstellungen und Verhaltensweisen von Berufstätigen und Ruheständlern erfasst.
Demnach halten fast drei Viertel aller Ruheständler in Deutschland die Höhe der gesetzlichen Renten im Vergleich zu ihren Einzahlungen nicht für angemessen, rund sechs von zehn Ruheständlern sprechen von einer gewachsenen Angst beim Thema Altersvorsorge. Dies ist eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. Und auch knapp zwei Drittel der Erwerbstätigen erklären dem Report zufolge inzwischen, dass sie sich nicht mehr ausreichend für den Ruhestand abgesichert sehen, insbesondere vor dem Hintergrund der schon seit Jahren andauernden Niedrigzinsen. Der Staat als Problemlöser stößt hier nach Ansicht der Befragten an Grenzen; massive Anhebungen der gesetzlichen Renten wären mit Milliardenkosten verbunden, was mit der seit 2009 verfassungsrechtlich gebotenen Verschuldungsgrenze kaum vereinbar ist. Altersvorsorge sollte somit neben der gesetzlichen Versorgung auch die betriebliche und private Versorgung umfassen.
Gefragt nach der Bewertung aktueller politischer Ideen und Maßnahmen im Bereich der Altersvorsorge bewerten es die meisten – sowohl Ruheständler als auch Berufstätige – als „sehr gute“ oder „gute“ Idee, wenn Berufsanfänger automatisch in eine betriebliche Altersversorgung einbezogen werden. Einig sind sich beide Gruppen auch darin, dass der Staat die betriebliche Altersversorgung insgesamt stärker fördern sollte. Als Hauptgrund, warum sie selbst nicht stärker in die eigene Altersvorsorge investieren, gibt über die Hälfte der Erwerbstätigen ein „zu geringes Einkommen und Vermögen“ an. Am zweithäufigsten genannt wird „unzureichende Unterstützung beim Thema, zum Beispiel in Form staatlicher Förderung“. Auf Rang drei liegt „mangelnde Kenntnis bzw. Aufklärung zum Thema“. Gefragt nach dem richtigen Alter, in dem das Vorsorgesparen beginnen sollte, nennen Erwerbstätige ein Alter von 25 Jahren und heutige Ruheständler von 24 Jahren. Tatsächlich haben die Berufstätigen selbst damit erst mit 31 Jahren begonnen, die heutigen Rentner mit 32 Jahren.
So einheitlich die Einstellung zur Altersvorsorge hier zwischen Berufstätigen und Ruheständlern ist, so groß sind die regionalen Unterschiede zum Thema: So nennt etwa in Brandenburg nur jeder zwanzigste Berufstätige die finanzielle Absicherung im Ruhestand als wichtigstes Ziel. In Bayern sagen das vier Mal mehr der Erwerbstätigen. Auch sind in Brandenburg nur gute zwei Drittel bereit, sich für eine verbesserte finanzielle Ausstattung im Ruhestand heute einzuschränken. Neue Staatsschulden für erhöhte Rentenzahlungen aufzunehmen, lehnen die Berufstätigen wie oben berichtet, bundesweit mehrheitlich ab.
Die Basis jeder BewerbungGravierende Fehler im Lebenslauf
Ein sauberer „Curriculum Vitae“ ist Basis jeder Bewerbung. Obwohl er zum Standardrepertoire auf der Suche nach einem Job gehört, unterlaufen Bewerbern oft Fehler im Lebenslauf und sie verringern damit ihre Chancen. Den eigenen Werdegang kurz und interessant darzulegen, ist nicht so einfach wie gedacht. Häufig haben Bewerber dabei an den gleichen Stellen Schwierigkeiten:
1. Unterschrift vergessen
Ein oftmals aufkommender Fehler: Ein Lebenslauf muss, genau wie ein Anschreiben, am Ende unterschrieben werden. Wer sich damit zum Beispiel für einen Bürojob bewirbt, bei dem Sorgfalt besonders wichtig ist, wird unter Umständen gleich aussortiert.
2. Position zu knapp beschrieben
Oft erwähnen Bewerber deren letzte Arbeitsstelle nur kurz mit Name, Standort und Position. Das ist zu wenig – der Personaler kann sich dann nur schlecht vorstellen, wie die Stelle tatsächlich aussah. Besser ist, zwei oder drei Zeilen zu den übernommenen Aufgaben zu schreiben.
3. Falsche Reihenfolge
Viele beginnen den Lebenslauf mit der Ausbildung – und nennen die aktuelle Position erst ganz am Schluss. Diese Vorstellung ist jedoch schon lange veraltet. Besser ist es, chronologisch rückwärts zu erzählen und mit der aktuellen Position zu beginnen. Diese ist für den Personaler auch interessanter und wichtiger als die Ausbildung.
4. Zu viele Einzelheiten
Manches ist für den Personaler einfach nicht relevant. Daten bezüglich der Grundschule, der Eltern und Geschwister oder Ähnliches sind unerheblich für den beworbenen Job. Es muss klar herausgestellt werden, wieso Jemand für ebendiese Stelle qualifiziert ist. Dies gilt übrigens auch für einzelne Stationen. Fünf Praktika fressen im Lebenslauf nicht nur viel Platz – sie sind für den späteren Job mitunter ohne Mehrwert.
5. Langweilige Hobbys
„Ich spiele gerne Karten“ oder „Ich sammele Katzenbilder“ – auch wenn es der Wahrheit entspricht: Solche Hobbys nennen Bewerber besser nicht. Hobbys sollten im Lebenslauf nur genannt werden, wenn man damit beim Personaler Pluspunkte sammeln kann. Etwa, wenn sie in Zusammenhang mit der Arbeit stehen oder Teamfähigkeit demonstrieren.
6. Arbeitslosigkeit angeben
Waren Jobsuchende für wenige Monate arbeitslos, sollte dieser Zeitraum im Lebenslauf nicht erwähnt werden. Schließlich versuchen Bewerber, sich im Lebenslauf im besten Licht darzustellen. Zu viel Ehrlichkeit kann in diesem Punkt negativ ausgelegt werden und sollte vermieden werden. Bei einer Arbeitslosigkeit von mehr als sechs Monaten ist es aber besser, etwas zu dieser Zeit zu schreiben. So können Bewerber etwa eine Fortbildung angeben, die sie in dieser Zeit gemacht haben.
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Fehlende TransparenzVerbraucherzentrale Bundesverband übt Kritik an Online-Vergleichsportalen
Täuschen Online-Vergleichsportale wie Verivox, Biallo etc. ihre Kunden? Ja, findet die Verbraucherzentrale Bundesverband und legt eine neue Studie vor. Verbunden damit sind auch Forderungen an die Politik.
Die Zahl der Menschen, die Vergleichsportalen im Internet, wie Check24, Verivox und Co., Vertrauen schenken, wächst beständig. Einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom aus dem vergangenen Jahr zufolge gaben 68 Prozent der Deutschen an, Online-Vergleichsportale für vertrauenswürdig zu halten. Damit lagen die Vertrauenswerte weit über denen von Bankberatern (36 Prozent) und Versicherungsvertretern (26 Prozent).
Doch ist dieses Vertrauen auch gerechtfertigt? Nein, sagt nun die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und legt eine eigene Studie vor. „Damit Verbraucher Finanzdienstleistungen wie Girokonten und Ratenkredite vergleichen können, brauchen sie einen umfassenden und objektiven Marktüberblick. Vergleichsportale bilden dies jedoch oftmals nicht ab“, fasst Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim vzbv, die Studienergebnisse zusammen.
So würden die Vergleichsportale zwar oftmals suggerieren, die besten Produkte für den jeweiligen Kunden herauszusuchen. Doch meist ist dies nicht der Fall, weil beispielsweise Produkte, deren Abschluss nicht über das jeweilige Portal erfolgen kann, nicht gelistet werden, monieren die Verbraucherschützer.
„Wenn Vergleichsportale Angebote von solchen Unternehmen herausfiltern, die keine Vertragspartner der Plattform sind, sollten sie sich nicht länger als objektiv präsentieren dürfen. Sie sollten deutlich als das erkennbar sein, was sie tatsächlich sind: Finanzproduktvermittler“, führt Mohn weiter aus. „Anderenfalls täuschen Sie Verbraucher, die aufgrund der Aufmachung des Portals davon ausgehen, das günstigste Produkt angezeigt zu bekommen.“
Insgesamt fünf Vergleichsportale (Check24, Verivox, FinanceScout24, Biallo, Toptarif) wurden im Hinblick auf die drei Finanzprodukte Giro-Konten, Ratenkredite und KfZ-Versicherungen untersucht. Nachvollziehen, ob der Produktvergleich den gesamten Markt abdecke, könne der Kunden indes bei keinem der fünf genannten Portale, so die Verbraucherschützer-Kritik. Auch fehle es an Transparenz, wie das Ranking überhaupt zustande gekommen ist bzw. wie das Geschäftsmodell des Portals ausschaut.
Der vzbv sieht nun die Politik in der Pflicht. Es bedürfe gesetzlich definierter Kriterien, wann Vergleichsportalbetreiber sich als objektiv und unabhängig darstellen dürfen. Hierzu gehören nach Ansicht der Verbraucherschützer auch die Finanzierung durch Provisionen sowie Affiliate Marketing.
Mit ihren Forderungen schlagen die Verbraucherschützer in die gleiche Kerbe wie die Partei Bündnis 90/ Die Grünen, die im vergangenen Jahr einen entsprechenden Gesetzesentwurf eingebracht hatte. Hierin heißt es: „Derzeit können Verbraucherinnen und Verbraucher oft nur schwer erkennen, ob sie auf einer Vergleichsplattform sind, deren Ziel es in der Regel ist, Transparenz über den kompletten Markt herzustellen, oder auf einer Buchungsplattform, die nicht den gesamten Markt abbildet, sondern lediglich Angebote von einer bestimmen Auswahl von Anbietern auf Provisionsbasis vermittelt.“